Da wir nicht davon ausgehen konnten, für die kleinen Stadien so viele Karten zu bekommen, bestellten wir für das Spiel in Mainz nur 25 Stück, die wir dann auch prompt bekamen. So machten wir uns an einem Freitag Abend auf die kurze Reise. Bevor die Eintrittskarten richtig verteilt waren, hatten wir unser Ziel schon fast erreicht. Natürlich hatten wir für diese Minifahrt unseren Essens- und Getränkevorrat stark reduziert, aber es wurde in der wenigen verbleibenden Zeit trotzdem einiges vernichtet.

Gut geleitet von einem Polizisten parkten wir am Gästebusparkplatz, von dem es –ihr ahnt es schon- wieder 15 Minuten bergauf zum Stadion ging. Ein echtes Kaiserslautern-Déjà-vu-Erlebnis! Da wir Karten in den ersten Reihen des Gästesitzplatzes "J" hatten und diese schon mit "sichtbehindert" gekennzeichnet waren, konnte man sich denken, wo wir sitzen und wie wir sehen.
Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Hoffenheim in der Vorwoche und den guten Mainzer Leistungen hatten viele schon im Vorfeld Bauchweh, ob die Borussia im Bruchweg-Stadion bestehen kann.
Den dicken Zaun vor Augen, meistens stehend, verfolgten wir dann die 90 Minuten. Eigentlich wäre es im Nachhinein betrachtet besser gewesen, wir hätten hinter einer Stahlwand gesessen und weder was von dem absolut nervtötenden Karnevalsgedudel gehört (Gott sei Dank ist M’gladbach keine solche Stadt), noch von dem Katastrophen-Spiel gesehen. Als Spiel konnte man diese Darbietung aus Borussensicht ohnehin nicht bezeichnen, es war eine armselige Vorstellung, die hier geboten wurde. Spielerisch ein Riesen-Rückschritt, nach den durchwachsenen ersten 3 Spielen (inkl. Pokal). Die „Auswärtssieg“-Rufe nach dem 1-4 Anschlusstreffer durch Paauwe waren ja noch ganz witzig, aber die für meine Begriffe vollkommen überzogenen Luhukay-Raus-Rufe waren stimmungstechnisch das i-Tüpfelchen auf einen verkorksten Abend.

Vollkommen enttäuscht verließen wir das Stadion. Wenigstens zur Freude aller Borussenfans, wurden die Fanbusse inzwischen direkt am Stadion geparkt, sodass wir praktisch aus dem Stadion in unseren Bus fielen. Leider hatte dies Andreas nicht mitbekommen, der vor Zorn schon einige Minuten vor Spielende das Stadion verließ und dafür auch noch den Fußweg einmal runter und wieder hoch laufen musste. Stinksauer von allen äußeren Umständen an diesem Abend war er aber nach einem Bierchen dann wieder zu einem Lachen bereit... und das nach einem solchen Spiel wiederzufinden, fiel wahrlich schwer.

Positiv war wenigstens noch die Polizeibegleitung auf die Autobahn, die uns einige Zeit ersparte. Ein erstklassiger Service. Grundsätzlich gibt es gegen die Mainzer ja auch nix zu sagen, aber auf dieses Pipi-Stadion, in dem es in den letzten Jahren eh wenig zu holen (und zu sehen) gab, sollten wir in Zukunft lieber mal verzichten...